Tag für Tag wird schauriger und dichter / Rings die taube starre Todesnacht. / Pesthauch löscht die Leben aus wie Lichter, / Hilfe, Schrei und Ruf bleibt ohne Macht. / Dunkles Los des, der in Russland dichtet: / Unergründlich das Verhängnis bleibt, / das auf Puschkin die Pistole richtet, / Dostojewski auf den Richtplatz treibt. / Sollte ich ein gleiches Los auch ziehn, / Russland - bittre Kindesmörderin, / Und in deinen Kellern untergehn, / Schlüg' ich auch in blut'ger Pfütze hin - / Will ich doch dein Golgatha nicht fliehn / Und nicht leugnen deiner Gräber Sinn. / Ob mich Hass, ob Hunger niedermähen - / Wählt' ich doch kein andres Schicksal mir: / Sterb' ich, will ich sterben nur mit dir, / Und mit dir, wie Lazarus, erstehen.
auf der Seite des Deutschlandfunk ist ein schöner essay zur "russische Seele und die Lust am Leiden" zu lesen, der neben seiner eigentlichen Thematik auch eine allgemeine Auseinandersetzung mit der Melancholie liefert http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essayunddiskurs/1514646/